Susanne sitzt vor ihren Mathematikaufgaben und spielt mit dem Stift. Nach einer Weile schaut sie aus dem Fenster, ein schöner Vogel fliegt vorbei. Nun sieht sie wieder auf ihre Aufgaben, die sie lösen soll und kommt doch nicht voran.
Ich gehe zu ihr und frage:„Susanne, wie kann ich dir helfen?"                              
Sie zeigt auf ihre Aufgaben und zuckt nur mit den Schultern.
„Was genau kannst du nicht an diesen Aufgaben?" Sie zuckt wieder mit den Schultern, kann mir aber keine Antwort geben.

Bei einem Kind mit dieser Art von Lernschwierigkeiten ist individuelle Förderung angezeigt.

Was bedeutet individuelle Förderung?

Individuelle Förderung strebt die bestmögliche Gestaltung von Lernprozessen an, damit Kinder sich in ihrer Gesamtpersönlichkeit optimal weiterentwickeln können. Dies gilt für alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, ob sie sich im unteren oder im oberen Leistungsbereich befinden. Individuelle Förderung beinhaltet zugleich die Forderung nach Ganzheitlichkeit und Chancengleichheit.
Förderung bedeutet, eine Übereinstimmung zwischen den Lernmöglichkeiten eines Kindes und den entsprechenden Bedingungen zu schaffen, die es zum Lernen benötigt.

Will man Kinder individuell fördern, muss man in einer pädagogischen Diagnostik und einer gründlichen Fehleranalyse herausfinden, auf welcher mathematischen Entwicklungsstufe das Kind steht. Erst dann kann individuelle Förderung richtig ansetzen und dem Kind auf dem Weg seiner Entwicklung helfen.

Förderung erfordert bestimmte Rahmenbedingungen und eine genaue Planung.

© 2008/9 AfL Ffm, Diagnostik online, C. Falk

Anregungen für weiteres, gut strukturiertes Fördermaterial erhalten Sie in Modul1!