Hessischer Bildungsserver / Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

LeitideenVorbemerkung

Dieses Modul ist in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien entstanden. Sowohl die Zusammenarbeit zwischen den beiden Bundesländern als auch zwischen den Schulformen Grund- und Förderschule hat sich als sehr fruchtbar erwiesen. Sie könnte u. E. ein Modell für zukünftige Entwicklungen darstellen.

Wir danken Prof. Dr. Bernd Wollring der Universität Kassel für die freundliche Unterstützung und kritische Begleitung des Moduls, insbesondere in Bezug auf das von ihm und anderen entwickelte Testverfahren EMBI.

Einleitung - Inhalt und Aufbau des Moduls

Schuleintritt bedeutet nicht Lernanfang, vielmehr  kommen Kinder mit vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen in Bezug auf Zahlen, Größen und Mengen in die Grundschule.

Einige Kinder haben bereits Einblick ins dekadische System und arithmetische Operationen bereiten kaum Schwierigkeiten, andere verfügen noch über keinerlei Mengenbegriff und ihnen fehlen elementare Voraussetzungen.

In der Grundschule gilt es, diesen unterschiedlichen Entwicklungsverläufen Rechnung zu tragen und mit einem individualisierten Unterrichtsangebot darauf zu reagieren.

Dies geht nur, wenn die Lernausgangslage und das Vorwissen der Kinder richtig eingeschätzt werden und die Lehrkraft Kenntnisse über die Entwicklungsstufen beim Zahlbegriffserwerb und beim Umgang mit Zahlen, Größen und Mengen hat. Nur dann kann die Lernausgangslage und der Unterricht zu einer Passung gebracht werden, indem an das Vorwissen der Kinder angeknüpft und darauf aufgebaut wird.

Individualisierter Unterricht beinhaltet drei Voraussetzungen:

  • Kenntnis der Lernausgangslage
  • Kenntnisse über Struktur, Aufbau und Stolperstellen des Lerngegenstandes
  • Methodenkompetenz

Bei aller Strukturiertheit des Unterrichts gilt es, in der Schule die Entdeckerfreude der Kinder zu bewahren und Mathematik als ein Instrument zu begreifen, mit dem man sich ein Stück Welt erschließen kann.

Dies kann nur mit einem Unterrichtsangebot geschehen, welches an die Alltagserfahrungen der Kinder anknüpft und diese in den Unterricht mit einbezieht.

Ein wichtiges Anliegen ist es uns daher, nicht nur den Bildungs- und Erziehungsplan, sondern auch die Bildungsstandards und die Kompetenzorientierung zu berücksichtigen.

Mit diesem Modul möchten wir Ihnen Anregungen für eine Weiterentwicklung Ihres Unterrichts im Hinblick auf die Erreichung der verbindlichen Anforderungen durch alle Kinder geben.

Die Ziele dieses Moduls sind die Erweiterung Ihrer förderdiagnostischen Kompetenzen hinsichtlich:

  • des Verstehens kindlicher Denk- und Lernprozesse
  • des frühzeitigen Erkennens von Lernschwierigkeiten, aber auch von besonderen Begabungen
  • der Entwicklung kompetenzorientierter individueller Förderkonzepte

Der Fokus liegt dabei auf den ersten beiden Schuljahren, weil hier die schulischen Grundlagen sowohl für das weitere Verstehen als auch für die Motivation bezüglich mathematischer Inhalte gelegt werden.

Die Entwicklerinnen haben den Anspruch ein praxisnahes und praxistaugliches Modul zu erstellen. Ob uns dies gelungen ist, müssen letztendlich die Nutzerinnen und Nutzer entscheiden. Wir freuen uns daher über Kritik, Anregungen aber auch Lob, denn dies dient der Aktualisierung und Weiterentwicklung des Moduls.

Hier finden Sie eine Übersicht über die  Bereiche des Moduls und ein Beispiel für einen Hauptlernweg!