Prozess der Förderplanung
Treten bei einem Kind Lernschwierigkeiten auf, sind Fördermaßnahmen erforderlich. Dazu ist eine sorgfältige Planung notwendig, um für das Kind die Maßnahmen einzuleiten, die es in seiner Lernentwicklung vorwärts bringen.
1. Von der zufälligen zur systematischen Beobachtung
Durch zunächst zufällige und später gezielte Beobachtung entsteht eine systematische Bestandsaufnahme der Leistungen und Fähigkeiten des Schülers. Welche Stärken, welche Besonderheiten sind zu erkennen?
2. Pädagogische Diagnose
Mit Hilfe von informellen oder standardisierten Tests, gezielten Fehleranalysen der Aufgaben des Kindes und durch Gespräche mit dem Schüler, den Eltern und den Fachlehrern kann der aktuelle Leistungsstand des Kindes festgestellt werden.
3. Hypothesenbildung und Zielformulierung
Nach der Auswertung der pädagogischen Diagnose können erste Vermutungen über die Lernschwierigkeiten des Kindes angestellt werden. Erst dann lassen sich erreichbare Ziele formulieren, wobei auch äußere Rahmenbedingungen (z.B. zeitliche oder personelle Ressourcen) berücksichtigt werden sollten.
4. Förderpläne
Es werden Fördermaßnahmen erarbeitet, in einem Plan festgehalten und systematisiert.
Fördermaßnahmen setzen da an, was das Kind noch rechnen kann.
5. Evaluation
Wichtig ist eine regelmäßige Überprüfung des Erfolgs der Fördermaßnahmen. Diese kann erfolgen durch gezielte Beobachtung, Aufgabenanalysen, erneute Gespräche, Leistungsnachweise des Kindes im Unterricht oder Wiederholung von Tests.
Konsequenz dieser gezielten Evaluation könnten die Modifizierung des Förderplans oder - im positiven Fall - die Beendigung der Fördermaßnahmen sein.
© 2008/9 AfL Ffm, Diagnostik online, C. Falk