Hessischer Bildungsserver / Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

Das diagnostische Gespräch

JahrmarktIn der Mathematik gelangen Kinder manchmal zu verblüffenden Lösungen. Ihre Denkwege unterscheiden sich häufig grundlegend von unserer erwachsenen Sichtweise. Kinder gehen von anderen Grundannahmen aus; sie denken vielfach origineller und kreativer als wir Erwachsenen.
Lösungsvorschläge von Kindern, die in unserem strengen mathematischen Sinn nicht korrekt sind, werden von Lehrern selbstverständlich als falsch bewertet. Hinter dem Lösungsansatz steckt häufig eine Logik, die zwar mathematischen Anforderungen nicht genügt, aber aus der kindlichen Sichtweise nachvollziehbar ist. Es handelt sich dabei um Konstruktionsversuche zur Lösung eines mathematischen Problems.
Wenn man sich nicht die Mühe macht, den kindlichen Gedankengängen auf die Spur zu kommen, kann bei Kindern der Eindruck entstehen, ihre Gedanken würden nicht ernst genommen. Sie versuchen nun so zu antworten, wie es von ihnen erwartet wird. Dies führt dazu, dass sie nicht ermutigt werden, selbst eigene Lösungswege zu finden, sondern den vorgegebenen Erklärungen zu folgen.

Natürlich gibt es auch kindliche „Irrwege", die zu falschen ( und manchmal sogar zu vermeintlich richtigen) Resultaten führen.
Auch diesen kommt man am besten durch ein Gespräch auf den Grund.

Ein sehr bekanntes Beispiel aus der Literatur von unerwarteten kindlichen Denkprozessen liefert uns der Kleine Prinz von Antoine de Saint- Exupéry. Hartmut Spiegel und Christoph Selter stellen  die Episode in einen mathematikdidaktischen Zusammenhang.
Ein weiteres Beispiel schildert der Text:  Kai - Das tägliche Drama bei den Hausaufgaben

Die richtigen Fragen
Möchte man die Denkwege der Kinder erkunden, ist es sehr wichtig, die richtigen Fragen zu stellen.

 

Auf dieser Seite gibt es zahlreiche Hinweise für eine gute Sprachförderung im Mathematikunterricht

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