Das diagnostische Gespräch - Vertiefung
Die Sprache spielt nicht nur im Mathematikunterricht bei der Kommunikation über Lösungswege eine zentrale Rolle, sondern auch bei der Denkentwicklung. Kinder denken dabei stärker in Bildern und bildlichen Zusammenhängen als Erwachsene. Das von Erwachsenen eingesetzte Anschauungsmaterial zur Unterstützung der kindlichen Denkvorgänge ruft aber oft unterschiedliche Assoziationen hervor.
So kann das folgende Bild die Schülerinnen und Schüler zu den unterschiedlichsten Schlussfolgerungen animieren:
|
|
Bild „Welt der Zahl - 1“, S. 33 |
Es gibt weitere Erschwernisse bei Gesprächen über mathematische Strukturen:
|
(s. Angela Maak: Zusammen über Mathe sprechen, Mülheim 2003)
Das Sprechen über Lösungswege gelingt nur, wenn es im Unterricht ständig eingeübt wird und die Kinder dazu ermuntert werden, ihre Gedankengänge offen zu legen. Dies bedeutet gleichzeitig den Unterricht nicht lösungsorientiert, sondern prozessorientiert zu gestalten. Dann stehen nicht mehr richtige oder falsche Ergebnisse im Focus der Betrachtung, sondern die Lösungswege.
Der Mathematikunterricht sollte über das Üben und Festigen hinaus folgende Bestandteile haben:
|
Dies erfordert von der Lehrkraft eine Veränderung ihrer Rolle. Auch wenn die Wissensvermittlung nach wie vor eine zentrale Rolle im Unterricht spielt, sind nun hohe Unterrichtsanteile für die Eigentätigkeit und Versprachlichung durch die Schülerinnen und Schüler vorzusehen.
Folgende Elemente können dazu beitragen, dass Kinder lernen über ihre Lösungswege zu sprechen:
|
Lesen Sie dazu diesen Artikel von Christoph Selter und Beate Sundermann.
© 2008/9 AfL Ffm, Diagnostik online, G. Hölzer