Hessischer Bildungsserver / Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

Modellieren - wie kann das im Unterricht gelingen?

Modellieren

In der Folge von SINUS wurde der Ruf nach kompetenzorientiertem Unterricht, der vor allem das „Modellieren" lehren sollte, immer lauter. Dazu wurden zahlreiche kompetenzorientierte Aufgaben entwickelt und auch teilweise im Unterricht eingesetzt. Das „Was" (die Aufgaben) ist aber nicht selbsttragend und führt nicht allein zu höherer Modellierungskompetenz auf Schülerseite - da der Unterricht und der Umgang mit diesen Aufgaben (das „Wie") auf recht intuitiver Ebene erfolgte, war Erfolg nicht immer gegeben. Die Studie „TIMSS-Video" von 1999, welche die sieben besten Staaten der Untersuchung von 1995 sowie die USA erneut genauer unter die Lupe nahmen, zeigt dies eindrucksvoll: Trotz der gleichen eingesetzten Aufgaben war der Unterrichtsstil sehr unterschiedlich und zeigte damit unterschiedliche Erfolge.

In der DISUM-Studie wurde direktiver Unterricht einem operativ-strategischen (offenen) Unterricht gegenübergestellt. Den Ergebnissen der Projektstudie zufolge profitieren gerade die schwächeren (!) Schüler von der offeneren Unterrichtsform -  dies wird gerade bei komplexeren Kompetenzen wie dem Modellieren, weniger bei einfacheren Kompetenzen wie z. B. Technisches Arbeiten deutlich.

Trotz der offensichtlichen Vorzüge offener Unterrichtsformen sind auch hier immer wieder direktive Phasen, Plenumsphasen und metakognitive Instrumente nötig, um einen Austausch und ein tieferes Bewusstsein über Vorgehensweisen zu ermöglichen. Zu den wichtigsten Elementen gehört das grundsätzliche Verständnis der Sachsituation auf Schülerseite (gegeben durch Filme, Gegenstände, ein Erlebnis vom letzten Schulausflug,...) und die Zeit, sich individuell, mit Partner oder in Gruppen intensiv mit Lösungsideen sowie ggf. weiterer Informationsbeschaffung auseinandersetzen zu dürfen.

Sehen Sie dazu die Aufgabenkriterien!