Hessischer Bildungsserver / Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

Weg vom zählenden Rechnen

Fingerrechnen

 

Kinder mit Lernschwierigkeiten in Mathematik haben große Probleme, sich vom zählenden Rechnen zu lösen. Um ihnen darüber hinwegzuhelfen, ist es nötig, Rechenoperationen mit Handlungen zu verknüpfen. Diese sollten aus der Erfahrungswelt der Kinder stammen und auf die effektive Rechenstrategien aufgebaut werden können.

Wichtig ist dabei, dass die Eltern in diesen Prozess mit einbezogen werden. Sie können ihrem Kind in vielfältigen Alltagssituationen zeigen, wie Addition und Subtraktion gedeutet werden.

Beispiele:

  • Auf dem Tisch liegen schon 3 Messer. Wir sind aber 5 Personen zum Essen!
  • In der Spülmaschine stehen schon 2 Tassen. 4 Tassen müssen noch eingeräumt werden.
  • In einem Eierkarton sind 10 Eier. 4 habe ich schon in den Kühlschrank geräumt.
  • In einem Kasten waren 20 Flaschen Wasser. Da sind ja schon Flaschen herausgenommen worden!

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Haben rechenschwache Kinder nicht genügend Handlungsvorstellungen entwickelt, werden sie eine Aufgabe wie 7+9 nur zählend lösen können. Zählendes Rechnen führt aber auf Dauer zur Verfestigung der Lernschwierigkeiten. Solche Kinder werden auch beim Erweitern des Zahlenraumes auf 100 Aufgaben nur zählend lösen. Zählendes Rechnen erschwert das Arbeitstempo und auch die Richtigkeit der Lösungen (Risiko des Sichverzählens).

Strukturiertes Arbeitsmaterial öffnet den Blick auf operative Zusammenhänge.

 

© 2008/9 AfL Ffm, Diagnostik online, C. Falk