Hessischer Bildungsserver / Kompetenzorientierter Mathematikunterricht Primarbereich

Beispiel

Christiane Senn beschreibt folgende Situation, in der Matema-Plättchen, Bauklötze, Schachteln oder andere geometrische Formen benötigt werden (Senn, S. 51-53):

„Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in Partnerarbeit zusammen. Sie setzten sich jeweils Rücken an Rücken, so dass sie keinen Blickkontakt hatten, aber einander gut hören konnten. Christian und Jessica hatten sich auf ein Material geeinigt und dieses in ausreichender Anzahl vor sich auf dem Tisch liegen. Jessica legte aus einigen dieser Materialien ein Muster, welches sie anschließend Christian so genau und eindeutig beschreiben musste, dass dieser es nachbauen konnte.

Die Schüler konnten hier selbst differenzieren und den Schwierigkeitsgrad des zu legenden Musters bestimmen. (...) Anschließend verglichen die Partner ihre Muster und stellten Unterschiede fest. Der Ausführende konnte sagen, wo ihm Dinge unklar gewesen waren, was er nicht oder anders verstanden hatte. Vielen Schülerinnen und Schülern ist hier deutlich geworden, dass der Fehler nicht unbedingt beim Nachlegenden liegt, sondern genauso gut auf einer unpräzisen Beschreibung des Anweisers liegen kann."

Positiv ist dabei zum einen, dass im Rahmen dieses Lernarrangements jedes Kind zu Wort kam und aktiv sein konnte - einmal in der verstehenden, nach einem Wechsel in der diktierenden Rolle. Zum anderen war das Eingreifen der Lehrerin nur am Rande nötig - die Kinder gelangten von selbst zu den wichtigen Erkenntnissen, die ein genaues Nachlegen/ Nachbauen erforderte (vgl. auch Senftleben [2008], S. 36-39)

Übrigens: In höheren Klassen kann diese „Konstruktionsbeschreibung" auch in schriftlicher Form erfolgen...

Muster

 

Bildquelle: http://www.backwinkel.de/service/unser-angebot/pattern-blocks