Entwicklung des Leseverständnisses
Ein gut ausgebildetes Leseverständnis befähigt Kinder, aus Interesse und mit Freude zu lesen, mit verschiedenen Textformen umzugehen und ihnen Information zu entnehmen. Zur Verarbeitung von Texten sind Fähigkeiten auf drei Ebenen notwendig, die eng miteinander verbunden sind und im Prinzip auch aufeinander aufbauen. Es handelt sich dabei um das Leseverständnis auf der Wortebene, der Satzebene und der Textebene.
Die basalen Lesefertigkeiten auf der Wortebene, also das sichere Rekodieren und Abrufen von Wörtern in angemessener Geschwindigkeit, sind grundlegende Voraussetzungen, ermöglichen sie doch, dass die Konzentration dem Inhalt des Gelesenen zugewandt werden kann.
Routiniertes Lesen ist ein aktiver Prozess. Die Informationen, die in Texten gefunden werden, werden während des Lesens bearbeitet, mit Vorwissen verknüpft und gedeutet. Der Leser liest mit großer Sinnerwartung und überprüft beim Lesen seine Hypothesen. Treffen seine Hypothesen nicht zu, entwickelt er während des Lesens neue Hypothesen oder geht im Text zurück, um Verlesungen oder Fehlinterpretationen zu überprüfen. Der Leser überwacht also ständig sein eigenes Sinnverständnis und nutzt verschiedene Möglichkeiten, sein Textverständnis zu verbessern.
Die Grundfertigkeiten zur Entwicklung eines Leseverständnisses bauen aufeinander auf bzw. sind miteinander verbunden. Sie werden im Folgenden dargestellt.
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