Hessischer Bildungsserver / Förderung der Lesekompetenz

Stolperwörtertest

[ Synoptische Darstellung aller Testverfahren in Kurzform]

Autor

Wilfried Metze (2005)

Preis

Kostenlos

Bezugsquelle

  Homepage Wilfried Metze (Download)

Was wird erhoben?

Basale Lesefertigkeit, Lesetempo, Lesegenauigkeit, Satzverstehen

Für welche Schülergruppen?

Schwache Schülerinnen und Schüler Anfang der Klasse 5, bei sehr schwachen Leserinnen und Lesern evtl. noch Anfang der Klasse 6 (normiert für 4. Klassen)

Wie wird das Verfahren durchgeführt?

Die Testbögen enthalten 40 Sätze, in die je ein Wort eingebaut ist, das nicht in den Satz passt und von den Kindern identifiziert werden muss. Beispiel: "Ich kann gut Name lesen". Da die Sätze einzeln und leise zu lesen sind, ist der Test auch in einer Lerngruppe durchführbar, wobei der Lesevorgang selbst dann nicht beobachtet werden kann.

Zeitaufwand

Einschließlich Einweisung dauert die Durchführung je nach Klassenstufe 10 bis 15 Minuten; Auswertung ca.3 Minuten

Wie werte ich das Verfahren aus?

Auswertung und Interpretation durch Lehrkraft. Werteskalen für den Leistungsvergleich werden in Form von Prozenträngen mitgeliefert. Die Ergebnisse lassen grobe Leistungsunterschiede erkennen.

Was sagen mir die Ergebnisse?

Die Auswertungskriterien beziehen sich auf das Lesetempo, die Genauigkeit und das Verstehen. Werteskalen für den Leistungsvergleich werden in Form von Prozenträngen mitgeliefert. Mit dem Test lassen sich nur grobe Leistungsunterschiede erkennen.

Erfahrungen, Kommentar

Lehrkräfte, die mit dem Test gearbeitet haben, beschreiben die besonderen Schwierigkeiten, die dadurch entstehen, dass die semantische Passung des "Stolperworts" in einigen Sätzen so hoch ist, dass die Fehler in der inhaltlichen Aussage des Satzes gesehen und die falschen Wörter nicht erkannt werden.

Anregung zur Weiterarbeit

Einzelne Schüler/innen: Bei schlechten Ergebnissen sind weitere Abklärungen nötig:

  • im Hinblick auf die Überprüfung der Lesefähigkeit durch Individualtests, die einzelne Kompetenzen überprüfen, z.B. SLRT, BAKO. Wenn der Individualtest bestätigt, dass und welche Probleme der Schüler mit dem Lesen hat, sollten die Fachlehrer/innen der Klasse informiert und Absprachen über die Förderung getroffen werden, die in einen Förderplan münden;
  • im Hinblick auf Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten. Wenn noch keine LRS festgestellt wurde und kein Förderplan existiert, sollte neben dem Einzeltest zum Lesen (s.o.) die Rechtschreibfähigkeit überprüft werden, z.B. mit der  » Hamburger Schreibprobe 5-9, und dann ein Förderplan erstellt werden;
  • wenn es Diskrepanzen zwischen den Testergebnissen und den sonstigen Leseleistungen gibt, sollte in einem Gespräch mit dem Schüler über den Test und über das Lesen geklärt werden, welche Ursachen es für das erwartungswidrige schlechte Abschneiden eventuell gibt. Danach kann die Leseleistung des Schülers durch eine Parallelform des Testes überprüft werden. Wenn die Leistungen ähnlich schwach wie bei der ersten Testung ausfallen, sollte die Lesefähigkeit durch einen Individualtest überprüft und ein Förderplan erstellt werden (s.o.).

Klasse: Schwerpunktsetzung "Lesen" im Unterricht, Nutzung von außerschulischen Angeboten zur Leseförderung, Absprachen mit den Fachlehrer/innen der Klasse, z.B. über gemeinsam anzuwendende Methoden der Texterschließung im Fachunterricht, Elternabend zur Leseförderung

Schule: zusätzliche Leseangebote, z.B. durch eine Schulbibliothek, durch freie Lesestunden; Absprachen unter den Deutschlehrkräften zur Erstellung eines Leseförderkonzeptes (Diagnose und Förderung) an der Schule im Rahmen des Deutschunterrichtes und i.S. der Leseförderung in allen Fächern, Planung von Fortbildungen im Bereich Leseförderung

Weitere Informationen

  » Stolperwörter (Website des Testautors Wilfried Metze)