Lesetests ohne Standardisierungen
[Synoptische Darstellung aller Testverfahren in Kurzform]
Bayerische Jahrgangsstufentests 2004, Deutsch Klasse 6 und 8
Kompetenzbereich I: Aufgaben zur Textarbeit
Autoren |
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB Bayern) |
Preis |
kostenlos |
Bezugsquelle |
Internet (2000-2005): » http://www.isb.bayern.de/isb/index.asp |
Was wird erhoben? |
Satzverständnis, Textverständnis in linearen und nicht-linearen Texten. Zu einem altersadäquaten Sachtext werden Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gestellt, zu deren richtiger Lösung
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Für welche Schülergruppen? |
Jahrgänge 6 und 8, jeweils für die Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium |
Wie wird der Test durchgeführt? |
Papierform, Aufgaben-/Testblätter |
Zeitaufwand |
ca. 45 - 60 Minuten für den Leseteil; Auswertung pro Test ca. 5-7 Minuten |
Wie werte ich aus? |
Analog zu Vergleichsarbeiten. Es gibt Lösungen und Korrekturhinweise sowie Auswertungsmasken für die Lehrerinnen und Lehrer, außerdem als Referenzwert die Lösungshäufigkeit jeder einzelnen Aufgabe, die mit der der eigenen Klasse verglichen werden kann. |
Was sagen mir die Ergebnisse? |
Bietet Überblick über die Leseleistungen einer Klasse, ermöglicht Vergleich mit den Ergebnissen von Schülerinnen und Schülern gleicher Klassenstufen, Durchschnitts- und Vergleichswerte der bayerischen Schulen liegen ebenfalls vor. Der Vorteil der Bayrischen Jahrgangsstufentests für den Unterricht liegt darin, "dass sie differenzierte Einblicke in die Struktur der Lesekompetenz ermöglichen, Kriterien für die Lernbeobachtung liefern und Lehrkräften helfen, die Textauswahl und die Aufgabenstellungen im Leseunterricht begründet vorzunehmen." (Voss, Andreas / Blatt, Inge: Lesetests für die Grundschule. Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter Tests für den schulischen Einsatz. In: Praxis Deutsch 194. 2005). |
Erfahrungen, Kommentar |
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Anregung zur Weiterarbeit |
Unter diesem Titel gibt es eine genaue Erklärung der einzelnen Kompetenzstufen des Lesens und dazu passende Übungsvorschläge für Hauptschüler ( » Download). |
Weitere Informationen |
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Lesekompetenztests für die Klassen 5 und 6
Autoren |
P. Kühn und P. Reding |
Preis |
Testheft (inklusive theoretische Grundlagen, didaktische Konsequenzen und Anregungen) € 20.80 |
Bezugsquelle |
» Auer-Verlag, Donauwörth 2005 |
Was wird erhoben? |
Die Tests selbst betreffen die Bereiche Textverstehen, Wortschatz, Grammatik, Rechtschreibung und schriftlicher Ausdruck. Sie sind stets in thematische Einheiten eingebunden, was den Vorteil hat, dass sie auch als Unterrichtssequenzen einzusetzen sind. Die Autoren verstehen den Test als Sprachdiagnose-Test. |
Für welche Schülergruppen? |
Klassen 5 und 6 |
Wie wird das Verfahren durchgeführt? |
In der Mehrzahl bestehen die Tests aus Multiple-Choice-Aufgaben. Es gibt jedoch auch offene Aufgabenformate, in denen individuelle und kreative Fähigkeiten unter Beweis gestellt werden können. |
Zeitaufwand |
ca. 60 Minuten |
Wie werte ich das Verfahren aus? |
Analog zu Vergleichsarbeiten, es gibt einen Lösungsschlüssel. |
Was sagen mir die Ergebnisse? |
Vergleichbarkeit schüler-, klassen- und schulbezogen kann von den Benutzern hergestellt werden. Multiple Choice-Aufgaben sorgen für höhere Objektivität bei der Beurteilung. Der Test hilft Lehrpersonen, die Lesefertigkeiten ihrer Schüler differenzierter einzuschätzen und festgestellte Defizite gezielt anzugehen. |
Erfahrungen, Kommentar |
Anregend auch wegen der Einbindung in thematische Einheiten, was den Vorteil hat, dass sie auch als Unterrichtssequenzen einzusetzen sind. Hilfen und Tipps für die Erweiterung der Lesekompetenz. |
Anregung zur Weiterarbeit |
Hilfen und Tipps für die Erweiterung der Lesekompetenz. Einzelne Schüler/innen: Bei schlechten Ergebnissen sind weitere Abklärungen nötig: - im Hinblick auf die Überprüfung der Lesefähigkeit durch Individualtests, die einzelne Kompetenzen überprüfen z.B. . Wenn der Individualtest bestätigt, dass und welche Probleme der Schüler mit dem Lesen hat, sollten die Fachlehrer/innen der Klasse informiert werden und Absprachen über die Förderung getroffen werden, die in einem Förderplan dokumentiert werden; - im Hinblick auf Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten; wenn noch keine LRS festgestellt und kein Förderplan existiert, sollte neben dem Einzeltest zum Lesen (s.o.) die Rechtschreibfähigkeit überprüft werden, z.B. mit der » Hamburger Schreibprobe 5-9, und dann ein Förderplan erstellt werden; - wenn es Diskrepanzen zwischen den Testergebnissen und den sonstigen Leseleistungen gibt, sollte in einem Gespräch mit dem Schüler über den Test und über das Lesen geklärt werden, welche Ursachen es für das erwartungswidrige schlechte Abschneiden eventuell gibt. Danach kann die Leseleistung des Schülers durch eine Parallelform des Testes überprüft werden und wenn die Leistung ähnlich schwach wie bei der ersten Testung ausfallen, sollte die Lesefähigkeit durch einen Individualtest überprüft und ein Förderplan erstellt werden. (s.o.) Klasse: Schwerpunktsetzung "Lesen" im Unterricht, Nutzung von außerschulischen Angeboten zur Leseförderung, Absprachen mit den Fachlehrer/innen der Klasse z.B. über gemeinsam anzuwendende Methoden der Texterschließung im Fachunterricht, Elternabend zur Leseförderung Schule: Zusätzliche Leseangebote z.B. durch eine Schulbibliothek, durch freie Lesestunden; Absprachen unter den Deutschlehrkräften zur Erstellung eines Leseförderkonzeptes (Diagnose und Förderung) an der Schule im Rahmen des Deutschunterrichtes und i.S. der Leseförderung in allen Fächern, Planung von Fortbildungen im Bereich Leseförderung |
Weitere Informationen |
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Etliche Bundesländer stellen auf ihrem Bildungsserver Tests bereit, die dabei helfen, den weiteren Lernbedarf festzustellen. Zur Aufgabenstellung "Einen Sachtext lesen" finden Sie hier einen Überblick über diese Angebote zum Download (als Word-Datei, Stand: 18.3.2006).
Die » Pädogogische Hochschule St. Gallen entwickelte ein Testsystem, mit dem Schülerinnen und Schüler ein individuelles Leistungsprofil in den Fächern Deutsch und Mathematik erstellen können:
" » Stellwerk ist ein Testsystem zur Qualitätssicherung im Volksschulbereich. Stellwerk versteht sich als förderorientiertes Instrument. Es ist ein Online-Evaluationsinstrument, das auf einer Sammlung von standardisierten Aufgaben aufbaut. Mit einem webbasierten, adaptiven Testsystem überprüfen die Schüler und Schülerinnen ihr Können und Wissen. Bei adaptiven Testverfahren wird der Verlauf des Tests durch die korrekte bzw. falsche Beantwortung vorangegangener Fragen gesteuert. Jeder Schüler löst so viele Fragen, wie nötig sind, um sein Kompetenzniveau zu ermitteln. Gute Schüler lösen somit andere Fragen als schwache Schüler. Auch die Anzahl der zu bearbeitenden Aufgaben kann verschieden sein."
Die Kosten für die Durchführung des Tests betragen pro Schülerin/ Schüler 5 €.
In Vorbereitung auf landesweite Abschlusstests und Orientierungsarbeiten findet sich in den Schulbuchverlagen inzwischen ein weiteres Angebot an Lesekompetenztests, die zur Feststellung der Lernausgangslage oder der Lernfortschritte genutzt werden können.