Hessischer Bildungsserver / Förderung der Lesekompetenz

Elfe 1-6

[Synoptische Darstellung aller Testverfahren in Kurzform]

Autoren

W. Lenhard und Prof. Dr. W. Schneider

Preis

z.Zt. noch nicht bekannt

Bezugsquelle

Erschienen bei Hogrefe, Göttingen. Informationen unter http://www.testzentrale.de/programm/ein-leseverstandnistest-fur-erst-bis-sechstklassler.html

Was wird erhoben?

Der Test erfasst in 4 Untertests die Ebenen

  • Wortverständnis (Fähigkeit des Dekodierens, Ganzworterkennung. Einem dargebotenen Bild soll die richtige Wortalternative zugeordnet werden. Es handelt sich um Worte mit ein bis vier Silben, die Antwortalternativen ähneln dem Zielwort phonemisch und graphemisch. Z.B. finden sich neben dem Bild eines Fensters die Worte Felsen, Fehler, Fremder und Fenster.)
  • Lesegeschwindigkeit (kann nur in der Computerversion getestet werden; zunächst erfolgt eine Messung der Worterkennungsgeschwindigkeit, in dem bekannte Vornamen eingeblendet und anschließend verborgen werden. Erst dann erfolgt das Aktivieren von Auswahlalternativen. Die Darbietungszeit wird entsprechend der gelösten Items gegebenenfalls verringert.)
  • Satzverständnis (sinnentnehmendes Lesen und syntaktische Fähigkeiten. Zu diesem Zweck werden 28 Sätze dargeboten, in denen jeweils ein Wort aus 5 graphemisch und phonemisch ähnlichen Alternativen zu unterstreichen ist. Z.B.: "Im Wind, Finger, Winter, Wetter, Wunder ist es kalt und es fällt Schnee.")
  • Textverständnis (Auffinden einfacher Informationen, satzübergreifendes Lesen und schlussfolgerndes Denken. Zu einem kurzen Text (1 bis 8 Sätze), werden Fragen und 4 Aussagealternativen gegeben. Um die richtigen Lösung anzukreuzen, müssen die Schülerinnen und Schüler Informationen im Text auffinden und verschiedene Sätze miteinander in Verbindung bringen. Auch hier ein Beispiel, bei dem der Satzanfang ergänzt werden muss:
    "Paula ist mit ihren Eltern in den Ferien ans Meer gefahren. Am Strand spielt sie im Sand und sammelt schöne, farbige Muscheln. Die findet sie so schön. Paula ...
    • ist mit den Eltern in die Berge gefahren.
    • schwimmt gerne im Meer.
    • hat Angst vor Krebsen
    • mag farbige Muscheln.")

Für welche Schülergruppe?

Der Test kann in den Klassen 1-6 angewendet werden, jeweils zum Schuljahresende und in Kasse 2-6 jeweils zur Schuljahresmitte. In Klasse 5 und 6, also in der Sek. I, kann er nur als Lesescreening eingesetzt werden, da lediglich die Bearbeitungszeit verkürzt ist, die Aufgaben jedoch unverändert bleiben.

Wie wird das Verfahren durchgeführt?

Es handelt sich um einen computergestützten Einzeltest, der nach allgemeinen Instruktionen und der Eingabe der persönlichen Daten von den Schülerinnen und Schülern selbstständig durchgeführt werden kann. Eine Papierversion zur Erhebung des Leistungsstands einer ganzen Klasse ist ebenfalls vorgesehen.

Zeitaufwand

10 Minuten für PC-Version, ca. 20-30 Minuten für Papierversion

Wie werte ich das Verfahren aus?

Die Auswertung der Ergebnisse kann in der computergestützten Version mit Hilfe eines Computerprogramms erfolgen, über die Auswertung der Papierversion gibt es bisher keine Angaben.

Was sagen mir die Ergebnisse?

Individuelles Leistungsprofil für die getesteten Bereiche Lesetempo, Worterkennung, Satzverständnis, Textverständnis

Erfahrungen, Kommentar

Die Vorteile dieses Tests bestehen nicht nur darin, dass die computergestützte Auswertung hochstandardisiert ist, die Durchführung als informelles Prüfverfahren auch von testdiagnostisch unerfahrenen Personen übernommen werden kann und die Durchführungsdauer zeitökonomisch ist, sondern auch darin, dass in dem Handbuch Fördervorschläge mitgeliefert werden.

Anregungen zur Weiterarbeit

Siehe Handbuch. Zur Computerversion gibt es Trainingsmöglichkeiten für einzelne Bereiche des Lesens.

Einzelne Schüler/-innen: Bei schlechten Ergebnissen sind weitere Abklärungen nötig:

  • im Hinblick auf die Überprüfung der Lesefähigkeit durch Individualtests, die einzelne Kompetenzen überprüfen, z.B. SLRT, BAKO. Wenn der Individualtest bestätigt, dass und welche Probleme der Schüler mit dem Lesen hat, sollten die Fachlehrer/-innen der Klasse informiert und Absprachen über die Förderung getroffen werden, die in einen Förderplan münden;
  • im Hinblick auf Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten. Wenn noch keine LRS festgestellt wurde und kein Förderplan existiert, sollte neben dem Einzeltest zum Lesen (s.o.) die Rechtschreibfähigkeit überprüft werden, z.B. mit der  » Hamburger Schreibprobe 5-9, und dann ein Förderplan erstellt werden;
  • wenn es Diskrepanzen zwischen den Testergebnissen und den sonstigen Leseleistungen gibt, sollte in einem Gespräch mit dem Schüler über den Test und über das Lesen geklärt werden, welche Ursachen es für das erwartungswidrige schlechte Abschneiden eventuell gibt. Danach kann die Leseleistung des Schülers durch eine Parallelform des Testes überprüft werden. Wenn die Leistungen ähnlich schwach wie bei der ersten Testung ausfallen, sollte die Lesefähigkeit durch einen Individualtest überprüft und ein Förderplan erstellt werden (s.o.).

Schule: zusätzliche Leseangebote, z.B. durch eine Schulbibliothek, durch freie Lesestunden; Absprachen unter den Deutschlehrkräften zur Erstellung eines Leseförderkonzeptes (Diagnose und Förderung) an der Schule im Rahmen des Deutschunterrichtes und i.S. der Leseförderung in allen Fächern, Planung von Fortbildungen im Bereich Leseförderung

Weitere Informationen

  » Stolperwörter (Website des Testautors Wilfried Metze)