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Neun hessische Schulen neu im Programm zur Hochbegabtenförderung

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 31. Dezember 2014 00:00

Neun hessische Schulen haben zum Schuljahr 2010/11 das Gütesiegel einer hochbegabungsfördernden Schule erhalten. „Aus einem zweijährigen Grundschulprojekt zur Hochbegabtenförderung ist das Gütesiegel Hochbegabung erwachsen, das seit 2004 allen hessischen Schulen einen fundierten Einstieg in das Erkennen und Unterstützen intellektueller Hochbegabung erlaubt“, sagte Kultusministerin Dorothea Henzler. Im Schuljahr 2009/10 haben daran zuletzt insgesamt 131 hessische Schulen (61 Grundschulen, 28 Gesamtschulen und 42 Gymnasien) teilgenommen.

Siehe auch Hochbegabtenförderung in Hessen

Interessierte Schulen müssen die Erfüllung von sieben Kriterien für eine sachgerechte Hochbegabtenförderung konzeptionell überzeugend darstellen und entsprechende Anträge mit konkreten Umsetzungsschritten einreichen. Diese Anträge werden zunächst auf der Ebene des Staatlichen Schulamts und danach durch das Kultusministerium geprüft. Das Gütesiegel Hochbegabung wird nach folgenden Kriterien für jeweils drei Jahre an Schulen vergeben:

  • Entwicklung eines schulischen Förderkonzepts als Teil des Schulprogramms,
  • Kompetenz bei der Identifizierung von hohen Begabungen,
  • Bereitschaft zu individuellen Förder- bzw. Lernplänen,
  • Beratung von Eltern,
  • regionale Netzwerkbildung,
  • regelmäßige Lehrerfortbildung zum Thema,
  • sorgfältige Dokumentation und Evaluation aller Maßnahmen.

„Wir wollen durch das Programm erreichen, dass jede Schülerin und jeder Schüler das individuelle Begabungspotenzial und die persönliche Leistungsfähigkeit bestmöglich entwickeln und entfalten kann“, so Henzler. Etwa zwei Prozent jedes Schülerjahrganges seien intellektuell hochbegabt. Diese Kinder und Jugendlichen bedürften einer adäquaten pädagogischen Ansprache und Hilfestellung durch die Schule. Hochbegabung setze sich keineswegs immer automatisch von alleine durch. Auch bei Hochbegabten könne die Leistungsfähigkeit durch andere Faktoren beeinträchtig oder verstellt sein, so dass besonderes Augenmerk und spezielle Unterstützung angezeigt seien. Zweifellos könnten unauffällige Hochbegabte von geeigneter Ansprache und schulischer Forderung bis an die individuelle Leistungsgrenze ebenfalls profitieren.

Der hessische Weg zur Hochbegabtenförderung ist integrativ und einzelfallbezogen und setzt auf standortbezogene Förderangebote in regulären Klassen. Innerhalb der vergangenen zwölf Jahre konnte so der Elternwunsch nach möglichst heimatnahen Schulangeboten realisiert werden. Im laufenden Schuljahr arbeiten schon 140 hessische Schulen (63 Grundschulen, 30 Gesamtschulen und 47 Gymnasien) mit sehr viel Engagement und beträchtlicher Unterstützung durch die Eltern im Programm Hochbegabung mit.

Folgende Schulen haben das Gütesiegel einer hochbegabungsfördernden Schule erhalten:

Nr. Schul Ort
1 Wilhelm-Keuschner-Schule Niestetal
2 Gustav-Stresemann-Gymnasium Bad Wildungen
3 Peter-Petersen-Schule Hungen-Obbornhofen
4 Schule am Eulenturm Allendorf (Lumda)
5 August-Herrmann-Francke-Schule Gießen
6 Graf-Stauffenberg-Gymnasium Flörsheim am Main
7 Dreieichschule Langen
8 Erich-Kästner-Schule Maintal
9 Litauisches Gymnasium Lampertheim-Hüttenfeld

| 20.9.2010