Hinführung - Lehrplanbezüge
Die hier genannten Bezüge zu den Bildungsstandards und den Lehrplänen sollen als eine Orientierungshilfe verstanden werden, wie sich die inhaltliche Arbeit mit dem pädagogischen Werk „Eine abenteuerliche Reise nach Anderland...“ auf die Aussagen der entsprechenden Lehrpläne begründen lässt.
Die in dem Modul angefügten Materialien stellen ebenfalls Beispiele der Realisierung dar und können als Hilfen bei der eigenen unterrichtlichen Planung verwandt werden.
Kompetenzbereich: „Unterrichten“
Katholische Religion
Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen und Förderschulen
Kompetenzbezug:
- Lehrerinnen und Lehrer kennen die für den Religionsunterricht bedeutenden Lebenserfahrungen von Schülerinnen und Schülern und bringen sie in einen dialogischen Prozess mit der biblischen Botschaft.
- Lehrerinnen und Lehrer kennen die religiöse Sozialisation, die sozialen und kulturellen Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern und fördern ihre individuelle Entwicklung.
- Lehrerinnen und Lehrer unterstützen verantwortetes Urteilen und Handeln von Schülerinnen und Schülern und vermitteln christliche Werte und Normen.
Standartbezug:
Die Absolventinnen und Absolventen
- ermöglichen den Schülerinnen und Schülern ihre Lebenserfahrungen in Auseinandersetzung mit biblischer Glaubenserfahrung zu deuten und zu hinterfragen.
- ermöglichen den Schülerinnen und Schülern Maßstäbe für christliches Handeln zu entwickeln und bieten ihnen Handlungsbereiche zur Anwendung und Überprüfung dieser Maßstäbe an.
- können bei der Planung und Durchführung von Unterrichtssequenzen angemessene Methoden und Medien zur Erschließung biblischer Texte begründet auswählen und im Religionsunterricht einsetzen. regen unterschiedliche Formen des Lernens an, die den Schülerinnen und
- Schülern den Dialog zwischen Lebenswirklichkeit und Glaubensinhalt ermög - lichen und ihnen zu christlichem Handeln in ihrem Alltag verhelfen.
- können den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten der Begegnung im kirchlichen Bereich und mit anderen Religionen eröffnen.
- beachten die gesetzlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen des Katholischen Religionsunterrichtes, die religiösen Voraussetzungen sowie die individuellen Erfahrungen in der jeweiligen Lerngruppe.
- üben mit den Schülerinnen und Schülern eigenverantwortliches Urteilen und Handeln ein.
Inhalte und Themen:
- Religionsunterricht im Beziehungsfeld von Schule, Kirche und Gesellschaft
- Lernen durch Begegnung (interreligiöses Lernen)
Organisationsformen und Methoden:
- Religiös - biografische Selbstreflexion
- Nutzung neuer Medien im Religionsunterricht (Lernplattformen, Foren)
Hessisches Kultusministerium (Hrsg.)
Rahmenplan Grundschule Wiesbaden 1995
Teil A Übergreifende Orientierung
1. Grundschule als Ort grundlegender Erfahrungen
Die Aufgabe des Lehrers besteht darin, grundlegende Erfahrungen außerhalb der Schule auszudeuten. Schule muss hier ihrem Erziehungsauftrag gerecht werden, indem das eher emotional gestimmte Erleben denkend und handelnd verarbeitet wird.
zu 1.2. Soziales Lernen
„In der Grundschule wird solches Verhalten in vielfältiger Weise möglich, wenn:
- helfendes und partnerschaftliches Lernen gefördert wird und Rückmeldungen über Erfolge jeweils die Bedeutung für das gemeinsame soziale Leben mit berücksichtigen,...
- ...Jungen und Mädchen sowie Kinder unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung ihre Identität bewahren und in gegenseitiger Achtung und Toleranz gemeinsam leben und lernen können...“ (S. 16)
zu 1.3. Interkulturelle Erfahrung
„Als Stätte interkultureller Erfahrung verfolgt die Grundschule folgende Ziele:
- ... Kinder unterschiedlicher sozialer, kultureller und sprachlicher Herkunft gleichermaßen ein humanes und akzeptierendes Zusammenleben in der Schule erfahren zu lassen und dadurch auch ihre Handlungsfähigkeit zu erweitern
- ... das Gemeinsame und Verbindende in den Kulturen entdecken, sich mit Unterschiedlichem auseinanderzusetzen, die kulturgesprägten Vorstellungen mit Hilfe neuer Erfahrungen weiterzuentwicklen und Unvereinbarkeiten aushalten zu lernen... (S.16 - 17)
Anknüpfungspunkte können z.B. Geschichten, texte und Märchen sein“ (vgl. S. 17 Ebd).
zu 1.4 Sinnerfahrung, Werterfahrung, religiöse Erfahrung
„...Für Kinder ergeben sich Fragen vor allem aus ersten existentiellen Erfahrungen wie etwa der Liebe, des Vertrauens, der Freundschaft, aber auch der Angst, der Isolation, des Scheiterns... Kinder können mit solchen und Fragen ähnlichen Fragen nicht alleine gelassen werden. Deshalb hat die Schule die Aufgabe,
- ...Hilfen zu leisten bei der Orientierungssuche des Kindes in einer bestaunenswerten, komplexen, aber auch bedrohten und bedrohenden Welt
- den Horizont für selbstbestimmte Entscheidungen zu klären und zu erweitern
- Handlungsspielräume für zukünftiges Verhalten anbahnen...“ (S. 17)
„Um sich in der Welt zurechtzufinden und in ihr bestehen zu können... brauchen Kinder Hilfen bei der Orientierungssuche...Diese können sich nicht in formalen... Verhaltensregeln erschöpfen... sondern müssen an Wertvorstellungen und ethische Grundsätze gebunden sein, die vom Kind als sinnvoll und hilfreich erfahren werden und auch emotional berühren.“ (S. 18)
Teil B: Bezüge zum Religionsunterricht an Grundschulen
B 1 Religion: Evangelische Religion
Handungs - und Erkenntnisbereiche | Lernfelder für 1./2. Schuljahr | Lernfelder für 3./4. Schuljahr |
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Identität/Selbstbewusstsein |
- Ich bin einzigartig - Licht und Dunkelheit gehören zu meinem Leben
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- Erwartungen haben - Erfolg haben - Versagen dürfen
|
Gemeinschaft mit anderen |
- Ich bin nicht alleine - Zuwendung erfahren - Ablehnung aushalten
|
- Angst haben - Vertrauen gewinnen - Allein kann keiner leben - Andere Menschen glauben anders - Fremde bei uns
|
Erfahrungsbereich Welt und Umwelt |
- Zusammenleben braucht Regeln - Kinder in aller Welt
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B 2 Religion: Katholische Religion
Rahmenthema | 1. Schuljahr | 2. Schuljahr | 3. Schuljahr | 4. Schuljahr |
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Ich will glücklich sein | Was mich glücklich macht | Ein Herz für andere | Das verlorene Glück | „Der Himmel geht über allen auf“ |
Ich stosse an Grenzen | Ich habe Angst | Sich trösten lassen | Ich darf nicht alles haben, was ich will | |
Mit anderen Leben | Zuhause sein | Gemeinschaft erleben | Einander kennen - Voneinander lernen | |
Zusammenleben ermöglichen | Was gehört mir? - Was gehört uns? | Streiten - Sich vertragen |
Grundlage stellen die ersten beiden Handlungs - und Erkenntnisbereich des Lehrpläne dar:
- Ich lebe - Ich bin einmalig
- Wir leben nicht allein - liebevoll miteinander umgehen (vgl. S. 84)
Hessisches Kultusministerium (Hrsg.)
Rahmenlehrpläne für die Schule für Lernbehinderte (Wiesbaden 1985)
Als eine zentrale Zielsetzung des Faches Katholische Religion wird u.a. genannt:
- „er befähigt zur persönlicher Entscheidung in Auseinandersetzung mit Konfessionen und Religionen, mit Weltanschauungen und Ideologien und fördert Verständnis und Toleranz gegenüber der Entscheidung anderer;
- er motiviert zu religiösem Kleben und zu verantwortlichem Handeln in Kirche und Gesellschaft“ (S.3)
Vorwiegend die ersten drei Wirklichkeitsaspekte sind hier als bedeutsam zu nennen:
Wirklichkeitsaspekt | Grundstufe | Mittelstufe | Hauptstufe |
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I. Ich - Stärkung und Einmaligkeit | Ich stoße an Grenzen und erfahre Gottes Liebe | Im Vertrauen auf Gott immer wieder neu anfangen | Verantwortung für mich selbst… |
II. Zusammenleben und Nächstenliebe | Zusammenleben im Geist Jesu | Wegweiser im menschlichen Zusammenleben… | In der nachfolge Jesu Gottes Willen tun: Einsatz fürGerechtigkeit und Frieden |
Gott braucht Menschen | Einander verzeihen und sich versöhnen… | ||
III. Weltsichten und eigener Standort | Es gibt verschiedene Religionen | Religionen suchen Wege zum Göttlichen | Ein glückliches und sinnvolles Leben führen |
Alle Menschen wollen glücklich sein |