Hessischer Bildungsserver / Anderland - Das Bilderbuch für Schüler/innen

Abschnitt 7b - Die Freunde vor der Höhle

Vor der Höhle

Auf einmal lichtete sich der Wald und gab den Blick frei auf eine düstere Landschaft.
Es war schon dämmerig, als die fünf Freunde endlich am Fuße der Höhle ankamen, die wie ein großer Totenkopf aussah. Von Nahem sah der Felsen noch schauerlicher und furchteinflößender aus. - Sollten sie wirklich da hineingehen und sich auf dieses dunkle Abenteuer weiter einlassen? Unentschlossen standen sie vor dem mächtigen Eingang der Höhle. Luxina studierte noch einmal die Karte, aber es schien wirklich nur diesen einen Zugang zur Burg zu geben.

Luxina meinte: "Ich sehe einfach keinen anderen Weg. Wir müssen den Höhlenweg nehmen."
Als sie den finsteren Eingang erkundeten, erkannten die Freunde, dass eine steil abfallende Felsentreppe tief hinein in die Höhle führte.
Auf einmal hob Bruno die Hand, deutete zur Burg hin und sagte: "Seht mal, dort oben brennt ja ein Licht!"
Mit ihren Blicken dem Finger folgend sahen sie es ebenfalls. Weit oben leuchtete in der Turmspitze des verfallenen Schlosses ein Licht.
"Wer mag dort wohnen?", fragten sich die drei Freunde.
Vielleicht war es ein riesiger Drache mit leuchtenden Augen oder ein wütender Löwe mit scharfen Krallen?
Max schaute in die Höhle und auf die steinigen Stufen der Treppe. Dann fuhr er gedankenverloren mit den Fingern über das hölzerne Rad seines Rollstuhls. Er seufzte.
Die anderen schauten sich ein wenig verlegen an. "Tja, da ist dann mein Abenteuer wohl schon zu Ende," flüsterte er traurig.
"Also ich bleibe gerne freiwillig da", sagte Bruno, dem die Sache sowieso immer mulmiger wurde, und stellte seinen Sack mit einem lauten Plumps auf den Boden.
"Das geht ja wohl nicht!", antwortete Alexa ärgerlich.
"Glaubst Du im Ernst, dass einer von uns den schweren Proviantsack so weit tragen kann? Du kommst schön mit, mein Lieber!" Sie blitzte ihn mit ihren großen Augen an, wusste sie doch um Brunos Bequemlichkeit, die sie zuweilen auf die Palme brachte.
Schließlich versetzte Petro der schwierigen Situation eine Wendung, indem er sagte: "Wenn ihr nichts dagegen habt, schlage ich hier unser Basislager auf und halte die Stellung, bis ihr zurück seid."
"Du bleibst hier aber auf keinen Fall ganz alleine zurück", sagte Alexa entschieden.
"Genau", sagte Max schnell, "und deshalb bleibe ich bei Petro, ich will doch schließlich auch noch das Feuermachen lernen und das ist jetzt die beste Gelegenheit dazu. Außerdem weiß ich ja, wie ängstlich Petro ist!" Dabei zwinkerte er Petro verschwörerisch zu. Nun mussten alle lachen.
Luxina wurde als erste wieder ernst und sagte zu Max: "Ich weiß, wie schwer es dir fällt; wo du dich doch so sehr auf dieses Abenteuer gefreut hast!"
Alexa wurde schließlich etwas unruhig und sagte: "Nun, wo das geklärt ist, würde ich endlich gerne weitergehen. Es wird schon bald Abend." "Na, dann macht es mal gut. Wir gehen jetzt los", verabschiedete sich Alexa. "Tschüss - machts gut und kommt gesund wieder!" antworteten Max und Petro.
Nachdem sich die Freunde herzlich voneinander verabschiedet und sich viel Glück gewünscht hatten, gingen Alexa, Luxina und Bruno die letzten Schritte bis zum Höhleneingang weiter und winkten von dort Petro und Max noch einmal zu.
Da stob auf einmal mit einem lauten Gekrächze ein riesengroßer Rabe vor ihnen auf, der dort auf einem Baum vor ihnen gesessen hatte. Sie hatten ihn wohl aufgeschreckt. Bruno duckte sich sogleich und war froh, als der Rabe in Richtung des alten Schlosses verschwand. Obwohl ihm die Knie schlotterten, trottete auch er zum Eingang der Höhle.
"Nur Mut Freunde, wir wollen doch jetzt nicht aufgeben. Ich entzünde schon einmal unsere Fackel", so machte Alexa den anderen noch einmal Mut.
Gemeinsam begannen sie in die dunkle Höhle hinab zu steigen. Ihre Schritte hallten auf dem steinernen Untergrund wider. Als Petro und Max den Lichtschein in der Höhle verschwinden sahen, machten sie sich an die Arbeit, das Zelt aufzuschlagen und Feuerholz zu sammeln.
Icon Wegzusammenführung


Icon Fragezeichen Icon Pinsel und Stift

Aufgabe 9:

"Würdest Du weiter gehen oder lieber umkehren wollen?"
Du kannst ein Bild von den Lebewesen malen, die sich die Freunde dort oben in der Burg vorstellen!

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