Hessischer Bildungsserver / Anderland - Das Bilderbuch für Schüler/innen

Abschnitt 12 - Erste Gespräche

Bild zu Abschnitt 12

Als sie dann voreinander standen, waren alle so erleichtert und auch so erstaunt, dass sie sich erst mal nur einfach neugierig anschauten. All die schrecklichen Bilder und Befürchtungen, die sich jeder von dem jeweils anderen gemacht hatte, mussten sie erst einmal von sich abschütteln.
Nach einem längeren Schweigen brummelte der König schließlich etwas unwirsch: "Ihr habt mir ja einen schönen Schrecken eingejagt. Ich dachte schon, da kommt eine ganze Bande grausamer Schurken, die mir ans Leder wollen. Wo kommt ihr denn überhaupt her?" Die drei Freunde sahen sich einen Moment etwas unsicher an, doch dann ergriff Luxina für sie das Wort: "Wir kommen aus dem Süden der Insel und haben uns mit einer Landkarte auf den Weg gemacht. Es wurde bei uns seit Ewigkeiten so viel Unheimliches und Geheimnisvolles über dieses Land erzählt - da beschlossen wir, es einmal selbst kennen zu lernen."

"Wir sind eigentlich fünf Freunde. Das ist Luxina, Bruno und ich bin Alexa. Unsere Freunde Max und Petro haben wir in unserem Basislager vor der Totenkopfhöhle zurück gelassen", beeilte sich nun Alexa, sie alle dem König vorzustellen.

"Aha", sagte der König und mit der Erleichterung war ihm nun auch ein fast freudiges Interesse anzumerken.
"Also, ich heiße einfach nur König. Weil ich schon so lange hier alleine lebe, habe ich irgendwann doch glatt meinen Namen vergessen", sagte er und kratzte sich etwas verlegen an seiner langen Nase.
"Na ja", meinte Luxina verständnisvoll, "wenn man über so lange Zeit von keinem einzigen Menschen mit seinem Namen angesprochen wird, kann das sicher passieren."
"Ich bin auf jeden Fall sehr froh darüber, dass ihr keine wilde Räuberbande seid, die gekommen ist, um meine wertvolle Krone zu stehlen oder mich vom hohen Turm meiner Burg zu werfen. Ihr müsst sicherlich müde sein von der langen Reise. Kommt erst einmal mit, ihr könnt euch bei mir ein wenig ausruhen."

Die drei Freunde fanden den König schon ein wenig merkwürdig. Warum hatte er eine so fleckige und lange Nase? Und warum hatte er sich einen Zacken aus der Krone gebrochen? Doch auch sie waren erst einmal erleichtert darüber, dass kein blutrünstiges Monster vor ihnen stand, sondern ein waschechter, wenn auch seltsamer König sie nun in seine Burg einlud.

Mit etwas Abstand folgten sie der merkwürdigen Gestalt in die höher gelegenen Wohngemächer des Burggemäuers.
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