Hessischer Bildungsserver / Schriftspracherwerb

Beschreibung DERET

Der DERET (Deutscher Rechtschreibtest) ist ein Testverfahren zur Beurteilung der orthographischen Fähigkeiten von Grundschulkindern vom Ende der 1. bis zum Beginn der 5. Klasse.

Die Diagnosematerialien setzen sich aus einer Kombination von zu diktierenden Fließtexten und einem Lückentext zusammen, der gemeinsam mit dem Fließtext eine qualitative Fehleranalyse erlaubt. Die Verfahren sind sowohl als Gruppen- als auch als Einzeltest in etwa 30 Minuten durchzuführen:

  • Fließtext für 1. Klasse:  29 Wörter (zzgl. 6 Lückentextwörter) 
  • Fließtest für 2. Klasse:  52 Wörter (zzgl. 12 Lückentextwörter)
  • Fließtext für 3. Klasse:  80 Wörter (zzgl. 14 Lückentextwörter)
  • Fließtext für 4. Klasse:  92 Wörter (zzgl. 15 Lückentextwörter). 

 

Die quantitative Analyse wird durch den Gesamtfehlerwert bestimmt. Dieser wird mit der Normstichprobe verglichen und in vier Bereiche eingeteilt. So kann festgestellt werden, in welchem Leistungsbereich sich der Schüler befindet.

Zusätzlich kann durch die Erfassung der Häufigkeiten in verschiedenen Fehlerarten ein Fehlerprofil erstellt werden, das Hinweise auf mögliche Problembereiche liefert.

http://www.testzentrale.de/programm/deutscher-rechtschreibtest-fur-das-erste-und-zweite-schuljahr.html

http://www.testzentrale.de/programm/deutscher-rechtschreibtest-fur-das-dritte-und-vierte-schuljahr.html

 

Fallbeispiel

Der Schüler ist zwölf Jahre alt und besuchte zum Testzeitpunkt die wohnortnahe Grundschule.

Seit Geburt liegt bei M eine beidseitige Innenohrschwerhörigkeit vor. Er wird durch Cochlea Implantate versorgt, die in der zuständigen Klinik halbjährlich überprüft und angepasst werden.

M besuchte die Vorklasse.

Seit der ersten Klasse wurde ihm der sonderpädagogische Förderstatus „Hören“ zugesprochen. Er erhält daher Unterstützung durch das regionale BFZ (zwischen drei und fünf Stunden pro Schuljahr). Bei Bedarf findet Beratung durch das überregionale BFZ mit diesem spezifischen Förderschwerpunkt statt. 

Im Unterricht wird eine FM-Anlage eingesetzt. Das ist eine drahtlose Tonübertragungsanlage, die Signale mit frequenzmodulierten Funksignalen überträgt.

 

Der DERET wurde im vorletzten Monat des vierten Schuljahrs durchgeführt.

In den Einzelförderstunden wurden die Schwerpunkte „tz“ und „ck“ in vielfältigen Übungen und unter Einbezug unterschiedlicher sensorischer Kanäle auf Wort- und Satzebene trainiert.

Im Deutschunterricht wurden die Buchstabenkombinationen im Rahmen der aktuell bearbeiteten Themen an der Tafel farbig markiert.

Im Heft nahm M die farbliche Markierung selbständig vor.

Plosivlautendungen werden regelmäßig wöchentlich während der Einzelförderung trainiert. Die grammatische Ableitung von Auslauten gelingt M in Übungssituationen zunehmend sicher, ist in der Spontansprache aber noch schwierig.

Hier finden sich der Auswertungsbogen und das Deckblatt des Schülers.