Paradigmenwechsel in der pädagogischen Diagnostik
Wirksame Förderung von Schülerinnen und Schülern setzt voraus, dass ihre Stärken und Schwächen erkannt werden.
Galt Diagnosefähigkeit bislang vorwiegend als Kompetenz für Lehrkräfte an Förderschulen, fordern die KMK-Standards für die Lehrerbildung:
"Lehrerinnen und Lehrer diagnostizieren Lernvoraussetzungen und Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern; sie fördern Schülerinnen und Schüler gezielt und beraten Lernende und deren Eltern." (Kompetenz 7)
Diesen Anforderungen geht ein Paradigmenwechsel voraus, der auf dem grundsätzlichen Umdenken von einer zuschreibenden und damit stigmatisierenden zu einer fähigkeits- und förderorientierten pädagogischen Diagnostik basiert:
"Pädagogische Diagnostik ist Situationsdiagnostik und zugleich auch immer Lernprozessdiagnostik. Eine so verstandene Diagnostik hat nicht mehr den einmaligen Charakter einer Querschnittserhebung, einer norm-orientierten Statusdiagnose, sondern beinhaltet eine historische Dimension, einen Entwicklungsaspekt und geht generell von den Fähigkeiten und dem Lernwillen bei Schülern aus." (Eberwein, H. u. Knauer S. Einführung und Problemstellung. In Eberwein, H. u. Knauer, S. (Hg.), Handbuch Lernprozesse verstehen. Wege einer neuen (sonder-)pädagogischen Diagnostik. Weinheim 1998, S.9, vgl.Eberwein, Knauer 1998)
Pädagogisches Handeln unter förderdiagnostischen Gesichtspunkten setzt sich mitdem Umfeld des Kindes auseinander und erfordert umfangreiche Kenntnisse in den verschiedensten Bereichen, wie etwa Entwicklungsbereiche des Kindes, förderdiagnostische Methoden, Instrumentarien und Verfahren, Struktur des Lerngegenstandes etc...
Förderdiagnostik im Sinne von Lernprozess begleitender Diagnostik bietet vielfältige Anregungen und Ansatzpunkte im Hinblick auf die Entwicklung von Fördermaßnahmen und Förderkonzepten.
Lesen Sie hierzu den Text Diagnostik im Unterricht (PDF/22KB)