Hessischer Bildungsserver / Anderland - Das Bilderbuch für Schüler/innen

Abschnitt 15 - Abschied nehmen...

Bild zu Abschnitt 15

Als sie am Eingang des Kellergewölbes angekommen waren, war die Zeit gekommen, um sich zu verabschieden.
Nach dem lebhaften und fast zwanglosen Gespräch auf dem Turm, fehlten ihnen jetzt auf einmal die richtigen Worte.
Alexa meinte schließlich: "... ich denke, wir sollten dann mal losgehen..."
Unsicher sahen die drei Freunde die dunklen Stufen ins Kellergewölbe hinab. Da begann der König die Stille zu unterbrechen: "Ich möchte Euch noch etwas auf den Weg mitgeben. Hier ist eine Laterne, damit ihr den Rückweg leichter finden könnt. Außerdem habe ich für euch noch etwas ganz Besonderes. Nehmt diese Anderlandkarte von mir mit. Dann könnt ihr euch besser daran erinnern, wie es in Anderland wirklich aussieht und es euren Freunden in Heimland zeigen", sagte der König.
Die Freunde bedankten sich herzlich bei dieser sonderbaren Gestalt, die sie fast schon ein wenig lieb gewonnen hatten.


Verlegen kratzte sich Bruno am Kopf. Er wollte dem König auch gerne etwas schenken. Doch er wusste einfach nicht was. Nachdenklich begann er in seinem Sack zu kramen, bis seine Hände an die fasst schon vergessene Kugel stieß.
"Wir haben ja noch das seltsame Kugelding in unserem Sack", sagte Bruno und holte sie heraus.
"Meint ihr nicht, wir könnten es vielleicht dem König schenken?" Alexa lobte Bruno und sagte: "Das ist eine gute Idee."
Sie nahm ihm die Kugel vorsichtig aus der Hand und überreichte sie dem König mit den Worten: "Äh - mein lieber König. Wir haben zwar nichts Besonderes, was wir dir schenken könnten. Doch in der Höhle haben wir diese Kugel zufällig gefunden. Wir würde sie Dir gerne als Abschiedsgeschenk überreichen."
Als der König die Kristallkugel sah, blieb ihm vor Freude fast das Herz stehen. Er hatte natürlich sofort erkannt, um welchen Gegenstand es sich hier handelte.

Es war - seine magische Lieblingskugel - die da in der Hand von Alexa lag.

Für einen Moment sagte er gar nichts, so gerührt war er von dem Anblick der für immer verloren geglaubten Kristallkugel.
"Meine Lieblingskugel, die ich schon so lange vergeblich gesucht habe, ist wieder da", rief er vor Freude laut aus.
"Wo um Himmels Willen habt ihr denn meinen Schatz gefunden?" Da berichtete Bruno nicht ohne Stolz, wie er über die Kugel gestolpert war und  sie dann kurzerhand einfach in den Sack gesteckt hatte, wo sie dann in Vergessenheit geraten war.
Gerührt und glückselig bedankte sich der König herzlich bei den drei Freunden und er strich dabei immer wieder liebevoll über seine Kugel.

Die Freunde merkten schon, wie schwer dem König der Abschied auf einmal fiel. Da bekam Luxina noch eine Idee und sagte: "Bei uns im Heimland haben wir Brieftauben. Sie bringen uns normalerweise immer die Nachricht von unseren Fischern, wenn sie auf dem Meer unterwegs sind. Vielleicht schicken wir Dir auch einmal einen Brief per Brieftaube, wenn wir wieder zu Hause angekommen sind?"

Nun war es aber doch endlich an der Zeit, Abschied zu nehmen. Sie gaben sich die Hand, wünschten sich ein Lebewohl und die drei Gefährten begannen wieder die Stufen zum Keller hinab zu steigen. "Bitte richtet euren Freunden einen Gruß von mir aus. Vielleicht kann ich sie ja auch einmal kennen lernen oder ihr schickt mir einen Brief mit der Luftpost", rief ihnen der König noch hinterher.

Bevor sie im Kellergewölbe verschwanden, sahen sie noch einmal auf die etwas seltsame Gestalt zurück, in ihrem geflickten und staubigen, Mantel, mit der langen roten Nase und dem fehlenden Zacken in der Krone zurück, die dort am Rande der Kellertreppe stand. Sie winkten ihr noch ein letztes Mal zu und verschwanden dann in dem unterirdischen Gang.
Icon Wegzusammenführung


Icon Fragezeichen Icon Pinsel und Stift
Arbeitsblatt 18:

"Was hättest Du zum Abschied geschenkt?"

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