Issas nich gediegen!
„Meinem ersten Lehrer war ich [A1] zunächst ein Ärgernis, weil ich schon lesen konnte, als ich in die Schule kam; er kam sich wohl überflüssig vor, und niemand mag so ein Gefühl. …
Meine Schwester war ein Jahr vor mir zur Schule gekommen, und ich hatte sie auf ihrem Weg ins Abc begleitet, aus Spaß und nicht zu ihrer Freude, denn nun war ich die große Nummer, wenn Besuch kam …
… ich nehme an, es ist der Applaus gewesen, der in mir die Neigung zur Zeitung auf Dauer festigte, der Applaus von Nachbarn und Verwandten, denen ich fließend aus dem ‚Hamburger Fremdenblatt’ vorgetragen habe oder aus der ‚Geflügel-Börse’ und die mir meine Künste mit Ausrufen wie diesen lohnten: ‚Issas nich gediegen, geht noch nicht inne Schule und liest schon wie´n Pastor, dascha nu richtig gediegen!’
Wirklich gediegen wurde es aber erst, als man mich beim Studium eines umfangreichen Romanwerks besichtigen konnte; das ging dann etwa so:
Besuch (verwundert): ‚Was macht der Jung denn da inne Ecke mit mit son dickes Buch?’ Meine Mutter (ganz locker): ‚Och, der liest ja, nicht?’ Besuch (verwirrt): ‚Son dickes Buch? Issas´n Bilderbuch?’ Meine Mutter (sehr beiläufig): ‚Ne, da isser ja über raus, nu liest er Romane, nicht?’ Besuch (alarmiert): ‚Romane??? Ich denk, er kommt erst Ostern inne Schule?’ Meine Mutter (sehr, sehr nebenbei): ‚Laß ihn doch, sstört ja nich.’ “
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Aufgabe:
So, wie man auch Leseaufträge für Kinder formulieren könnte, erhalten Sie – in diesem Fall chronologisch ungeordnete - Aufträge zum Text. Sie müssen die Leseaufträge nicht bearbeiten, sondern sollen überlegen, welche Lesestrategie zur Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe gefordert ist.
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