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Hessenmarke Schriftzug Presseinformation 31. August 2011 Wirtschaft und Kultusministerium appellieren an Schüler in Abgangsklassen

IHK, HWK, Kultusministerium und VhU: „Nutzen Sie die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt! Duale Ausbildung ist Sprungbrett in die eigene Karrieren."

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 31. Dezember 2014 00:00

Die hessische Wirtschaft und das hessische Kultusministerium rufen alle Jugendlichen in Abgangsklassen auf: „Nutzen Sie die Zeit und informieren Sie sich umfassend über Ausbildungsberufe und Karrierechan­cen in der hessischen Wirtschaft! Sie werden gebraucht.“ Jugendliche hätten ausge­zeichnete Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt, sollten sie aber noch besser nutzen. Dieses Fazit ziehen die hessischen Industrie- und Handelskammern (IHK), die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) gemeinsam mit Kultusmini­sterin Henzler.

„Mit einer Berufsausbildung im dualen System legen Sie den Grundstein für ein er­folgreiches Berufsleben. Nutzen Sie Ihre Chancen. Es gibt attraktive Ausbildungsangebote für Absolventinnen und Absolventen aller Schulformen“, sagte Kultusmini­sterin Dorothea Henzler an die Jugendlichen gerichtet.

„Um die duale Ausbildung beneidet uns die ganze Welt. Und die Möglichkeiten, gleich in den Beruf zu starten und sich berufsbegleitend weiter zu qualifizieren sind sehr vielfältig. Es lohnt sich also zu überlegen, ob der Weg über die duale Ausbil­dung nicht die bessere Alternative zur weiterführenden Schule sei. Die duale Be­rufsausbildung eröffnet viele Aufstiegschancen vom Meister bis zum Universitäts­studium und ist keineswegs der weniger anspruchsvolle Weg“, betonte Prof. Dieter Weidemann, Präsident der VhU. Wer statt die weiterführende Schule zu besuchen einen Ausbildungsvertrag abschließe, könne durch den Besuch der Fachoberschule parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife erlangen. Wer nach Abschluss der Ausbildung drei Jahre arbeite, könne ebenfalls an der Fachhochschule studieren. Andererseits schlössen auch viele Abiturienten einen Ausbildungsvertrag ab. Jeder Schüler in Abgangsklassen stehe vor der Frage, weiter die Schule zu besuchen oder in der gleichen Zeit einen Facharbeiterabschluss zu erwerben. Was der richtige Weg sei, müsse jeder individuell entscheiden. Wichtig sei jedoch, sich diese Frage ernsthaft zu stellen, sich gut über die Chancen zu informieren und danach die für sich passende zu ergreifen.

„Die Signale am Fachkräftemarkt in Hessen stehen auf Alarmstufe rot. Denn wie der IHK-Fachkräftemonitor zeigt, werden in den kommenden fünf Jahren hessenweit durchschnittlich mehr als 220.000 Fachkräfte pro Jahr fehlen. Der Löwenanteil, 210.000 Fachkräfte, fehlt im Bereich der nicht-akademischen Berufe“, sagt Dr. Mathias Müller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs. Im Bereich Industrie, Handel, Dienstleistung hätten vor allem Jugendliche gute Jobperspektiven, die eine Ausbildung in Büroberufen oder in IT- und technisch orientierten Berufen absolvierten. Mit Blick auf die Branchen seien insbesondere die unternehmensnahen Dienstleistungen sowie die Elektrotechnik und der Maschinenbau vom Fachkräfte­mangel betroffen. Darüber hinaus betont Dr. Müller, dass „der Zuwachs an neu regi­strierten Ausbildungsverträgen von 18.626 auf 19.390 als Zeichen für die massive Sorge der hessischen Unternehmen zu werten ist, künftig keine qualifizierten Fach­kräfte mehr einstellen zu können.“ Die Zeiten seien längst vorbei, in denen nur Ju­gendliche mit Fachhochschulreife oder Abitur eine Chance auf einen guten Ausbil­dungsplatz erhielten. „Bereits im vergangenen Jahr blieben bei jedem vierten Unter­nehmen Ausbildungsstellen unbesetzt. Da eine Besserung nicht in Sicht ist, sollen Jugendliche die Ausbildungsmarktlage als herausragende Chance verstehen und sich bewerben.“

„Die Ausbildungssituation im hessischen Handwerk stellt sich derzeit positiv dar“, so Bernd Ehinger, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskam­mern (ARGE). Aktuell sei ein Plus von 8,8 Prozent oder 6.842 statt 6.288 im Vorjahr an neu eingetragenen Lehrverträgen zu verzeichnen. „Eine zuverlässige Prognose über das Endergebnis ist allerdings noch verfrüht“, erklärt Ehinger. Das Handwerk beklagt eine Vielzahl an noch unbesetzten Lehrstellen. Ehinger: „Das müssen wir ändern.“ Das Problem unbesetzt gebliebener Lehrstellen im Handwerk ist auch eine Frage des Images der Handwerksberufe. Gerade deshalb wird die Imagekampagne des Deutschen Handwerks seit Beginn des Jahres ergänzt durch eine hessische Nachwuchskampagne. „Ziel ist es“, so Ehinger, „möglichst viele Jugendliche auch für die über 120 Ausbildungsberufe im Handwerk zu begeistern.

Rückfragen bitte an:

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Telefax: 069 95808-177
E-Mail: ukirsch@vhu.de

Hessisches Kultusministerium - Horst-Günter Herold
Telefon: 0611 368-2006
Telefax: 0611 368-2096
E-Mail: horst-guenter.herold@hkm.hessen.de

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Telefax: 0611 136-178
E-Mail: dirk.kornau@hwk-wiesbaden.de

IHK Frankfurt - Reinhard Fröhlich
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| 1.9.2011